150 Jahre Lehrerinnen- und Lehrausbildung auf Mariaberg Rorschach

Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts

Anfang des 19. Jahrhunderts war die Bildung in der Ostschweiz auf einem kritischen Niveau und die Lehrer schlecht ausgebildet. Auf katholischer wie evangelischer Seite kam der Wunsch nach einem guten Bildungswesen auf und das Problem zur Staatsaufgabe gemacht.

1800 wurde der erste Erziehungsrat einberufen und sechs Lehrerseminarien geplant. Eine inhaltliche Uneinigkeit zwischen den Konfessionen führte jedoch zu drei getrennten regionalen Lehrerbildungskursen. Die katholischen Kurse wurden in Marbach und Bütschwil angeboten und der evangelische Kurs unter der Leitung von Pfarrer Steinmüller in Rheineck.

Im Jahr 1807 wurde eine allgemeinschweizerische Prüfung durchgeführt, um die Lehrerschaft einzustufen. Wieder war es Pfarrer Steinmüller, der sich für die Bildung einsetzte, indem er ein Projekt eines Seminars ausarbeitete, an dem beide Konfessionen gleichermassen beteiligt waren.

1814 entschied der Staat jedoch, dass jede Konfession ihr eigenes Bildungswesen haben solle. So wurde der katholischen Kantonsschule St.Gallen am 11. November 1835 ein Lehrerseminar angefügt. Das Fächerangebot reichte von den neuen und alten Sprachen bis hin zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern, Geschichtlichem und Religionswissenschaften.

Ein Jahr darauf wurde auch eine Abschlussklausur eingeführt. Nachdem der Staat die Bildungstrennung vorgeschrieben hatte, wählten die Reformierten einen eigenen Erziehungsrat. Jedoch fehlte ihnen das Geld, um in der Bildung einen so grossen Schritt zu tun wie die Katholiken. Man hoffte also auf ein gemeinsames Bildungswesen mit der katholischen Seite. Schliesslich wurde das Seminar Kreuzlingen gegründet, welches auf einem Vertrag der Reformierten mit dem Kanton Thurgau basierte.